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10. Netzwerktreffen: KEEN goes digital

Netzwerken in Corona-Zeiten: Kommunen tauschen sich erstmals virtuell aus

Neun westfälische Kommunen engagieren sich seit gut zwei Jahren im Rahmen eines Kommunalen Energieeffizienz-Netzwerkes gemeinsam für den Klimaschutz. Um den Austausch und die Netzwerkarbeit auch in Zeiten wie diesen aufrecht zu erhalten, geht das kommunale Aktionsbündnis nun neue, digitale Wege. 
Die aktuelle Corona-Krise stellt für alle Ebenen unseres gesellschaftlichen und politischen Lebens eine immense Herausforderung dar. Auch die Kommunen müssen mit den zunehmenden krisenbedingten Belastungen umgehen. Drängende Zukunftsfragen wie der Klimawandel drohen in den Hintergrund zu rücken. 

Für die neun KEEN-Netzwerkakteure gilt es nun, die begonnenen Aktivitäten zur Steigerung der Energieeffizienz trotz der widrigen Umstände fortzuführen und den Erfahrungsaustausch aufrechtzuerhalten. Im Rahmen von KEEN werden die teilnehmenden Städte Soest, Oelde, Ahlen, Beckum, Schwerte, Waren-dorf und die Kreise Soest, Ense und Möhnesee durch intensive Betreuung und Energieberatung über einen Zeitraum von drei Jahren bis 2020 bei der Verbesserung ihrer Energieeffizienz unterstützt. Das Bundesumweltministerium (BMUB) fördert das Projekt.

Das 10. Netzwerktreffen stand ganz im Zeichen der Corona-Situation. Die Teilnehmer kamen am 23. April erstmalig virtuell in einer Webkonferenz zusammen, um den Stand der Dinge in den einzelnen Kommunen miteinander zu teilen, Zwischenbilanz zu ziehen und Optimierungsansätze für nachhaltige Projekte jenseits des Gebäudefokus zu diskutieren. Die einzelnen Erfahrungsberichte zeigen: auch die Städte und Gemeinden nutzen die digitalen Möglichkeiten, um die Arbeitsprozesse aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig sei zu beobachten, dass sich die kommunale Haushaltslage verändere und geplante Projekte und Investitionen teilweise verschoben oder umgeschichtet werden müssen.

An den beschlossenen Einsparzielen des Netzwerks möchten die Kommunen trotz der neuen Lage fest-halten, um sich auch für die Zeit nach der Krise zukunftsfähig aufzustellen. Geplant sind etliche größere Vorhaben mit einem Einsparpotential von 1,7 Mio. kWh Energie und damit neun Prozent des Energieverbrauchs in den kommunalen Gebäuden und Prozessen. Das entspräche einer Reduktion von 500 Tonnen CO2. So sollen das Rathaus der Stadt Ahlen energetisch saniert, das Heizungssystem des Rathauses Oelde erneuert und die Wärmeversorgung einer Oelder Gesamtschule neu konzipiert werden.
Darüber hinaus erwägen die Kommunen im Verlauf des nun bevorstehenden dritten und finalen Projektjahres, zusätzliche Maßnahmen zum Klimaschutz auf den Weg zu bringen. Dazu zählen Konzepte für eine nachhaltige Mobilität, Projekte für Umweltbildung in Schulen oder die Einführung von Energiemanagementsystemen.

Unterstützt werden die Kommunen von einem Netzwerkteam bestehend aus dem Öko-Zentrum NRW und der B.A.U.M. Consult GmbH Hamm. Diese Arbeitsgemeinschaft zeichnet für die operative Umsetzung des dreijährigen Projektes verantwortlich.
 
 
Quelle: pexels, Fotograf fauxels